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Superfoods statt Supergehalt –
warum Thomas ein Food-Start-up gründete

Anstatt als Wirtschaftsingenieur für Elektrotechnik bei RWE oder E.on zu arbeiten, habe ich mit Freunden ein Food Start-Up gegründet. Wie es dazu kam und warum ausgerechnet Food erzähle ich euch in diesem Artikel.

Mein Krankheitsverlauf als Trigger

Wäre ich nicht ständig krank gewesen, hätte ich mich wahrscheinlich nie mit dem Thema Ernährung auseinandergesetzt. Medizinisch wurden oft nur Symptome statt Ursachen meiner Krankheiten bekämpft und mein Bild des allwissenden Arztes bekam allmählich Risse. Natürlich war mir klar, dass Bewegung, Psyche, körperliche Veranlagung, Lebensumstände, Ernährung und vieles mehr die Gesundheit beeinflussen. Aber alle Bereiche bis auf die Ernährung waren für mich abstrakt und schwierig zu messen. Woher sollte man wissen, wie es genau um seine Psyche steht und ob das einen Einfluss auf die Krankheit hat? Ich knöpfte mir also das Thema Ernährung vor, weil es aus meiner Sicht so schön messbar ist und man maximale Kontrolle darüber hat. Man könnte ja einfach messen lassen, welche Stoffe dem Körper fehlen, supplementieren und seine Ernährung entsprechend anpassen. So dachte ich zumindest.

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Zunächst fing ich an, mir ausführliche Blutanalysen anfertigen zu lassen, um meinen Mineralienspiegel und mögliche Nährstoffdefizite überprüfen zu lassen. Das Ergebnis war nicht verwunderlich: Starker Magnesiummangel, leichte Blutarmut, Vitamin D quasi nicht vorhanden und vieles mehr. Mit zahlreichen Nahrungsergänzungsmitteln versuchte ich also gegen diese Mängel anzukämpfen – mit mäßigem Erfolg. Aber warum? Nach weiterer Recherche stieß ich auf immer mehr wissenschaftliche Veröffentlichungen, die ihre Zweifel an der isolierten Zunahme von einzelnen Mikronährstoffen äußerten. Weshalb das so ist, hat selbst die Wissenschaft noch nicht ganz klären können, da komplexe Wechselwirkungen im Spiel sind, die kausale Verknüpfungen schwer machen. Hinzu kommen Faktoren wie Essgewohnheiten und die Leistungsfähigkeit der Nährstoffaufnahme, wodurch die Komplexität der ganzen Geschichte noch weiter gesteigert wird. Einen Nährstoffmangel alleine mit Tabletten zu bekämpfen schien also nicht die richtige Lösung. Ein ganzheitlicher Ansatz musste her.

Der Weg zu Superfoods und Start-up

Wenig verwunderlich – aber für mich revolutionär – war die Idee einfach von Natur aus sehr nährstoffreiche Lebensmittel auf den Teller zu packen, die mit einer natürlichen Kombination aus Makro- und Mikronährstoffen die Bioverfügbarkeit erhöhen könnten. Die Suche nach den ultimativen Superfoods ging also los und führte über Algen, Chia-Samen und Acai-Beeren schließlich zu Hanfsamen und Rohkakao. Sie führte aber auch zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung im Allgemeinen und brachte mich zum Nachdenken.

Wenn jeder theoretisch weiß, dass die tägliche Ernährung erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefindet hat, warum gibt es dann so wenige, die es tatsächlich umsetzen? Warum leiden Millionen Menschen in Deutschland an Diabetes und ernähren sich weiterhin von Fast Food? In der Auseinandersetzung mit diesen Fragen stieß ich auf viele widersprüchliche und umstrittene Trends, Diäten und Praktiken aus der Ernährungswissenschaft, die allesamt die angebliche Lösung für eine gesunde Ernährung propagierten. Gerade diese undurchsichtige und komplexe Situation machte für mich das Thema Ernährung auf einmal so interessant.

Faszination Ernährung vs. Pflichtfach Elektrotechnik

Im Studium merkte ich relativ schnell, dass mir dieses neue Themengebiet mehr Sinn gab als Leerlaufspannungen in Transformatoren zu berechnen. So kam die Idee, meine analytischen Fähigkeiten, die ich im Studium und in der Forschung erworben hatte, auf ein anderes Feld zu übertragen. Während sich diese Idee weiter konkretisierte, waren Mathias (späterer Mitgründer von the nu company) und ich in der Endphase unserer Masterarbeit in England. Bei der Präsentation unserer Arbeit an unserem Institut zurück in Deutschland war es dann soweit: Ich offenbarte meinem Professor nach dem Vortrag zum Thema “Aufladestrategien für Elektroautos”, dass wir fest entschlossen waren, gesunde Schokoladenriegel herzustellen. Mehr Skepsis als die entsetzten Blicke des Professors und der Betreuer hätte niemand in Worte fassen können. Ich musste mir einige Fragen gefallen lassen – auch von Familie und Freunden:  “Warum fängst du nach diesem langen und harten Studium nicht erstmal mit einem gut bezahlten Ingenieursberuf an?” Aber diese Fragen hatte ich für mich bereits lange zuvor beantwortet.